Gesellschaft

ZED fordert freie Religionsausübung weltweit auf Kölner Gespräche 2022

Die Vorsitzende des Zentralrates der Êzîden in Deutschland, die Rechtsanwältin Zemfira Dlovani, betonte die lange gemeinsame Verfolgungsgeschichte von Christen und Jesiden im Nahen Osten. 2014 sei unter der Herrschaft der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) der Gipfel der Verfolgung erreicht worden. Es sei das Anliegen der Jesiden, dass sie irgendwo leben könnten, wo sie ihre Religion frei ausüben könnten. Eine Rückkehr in ihre Heimat sei derzeit noch ausgeschlossen, da es dort für sie keine Sicherheit gebe und viele Dörfer noch zerstört seien. Dlovani forderte, dass die Bundesregierung die Verbrechen des IS an den Jesiden als Völkermord anerkennen solle, und erbat Unterstützung beim Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten.

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Spendenaufruf für Familien getöter êzîdischer Soldat:innen

Liebe ezidische Gemeinde,
liebe Freundinnen und Freunde,
mit diesem Aufruf bitten wir um eine Spende für die Familien der ezidischen Männer, die ihr Leben im Krieg um Berg Karabach lassen mussten. Den Familien geht es finanziell nicht gut, sie sind daher auf die Unterstützung von uns allen dringend angewiesen. Ihren Schmerz und ihre Trauer um ihre Söhne werden wir nicht mildern, aber vielleicht hilft die finanzielle Entlastung, um einige notwendige Kosten zu decken.
Deshalb bitten wir euch hier auf diesem Weg um Unterstützung durch eine Spende, durch Weitersagen und fleißiges Teilen unseres Anliegens.
Jede Spende zählt!
Die Spende könnt Ihr auf das folgende Konto überweisen!
Name: Zentralrat der Eziden
IBAN: DE37 3225 0050 0700 5280 29
BIC: WELADED1GOC
Verwendungszweck: Armenien

Vielen Dank im Voraus
Euer ZÊD

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Êzîden im 21. Jahrhundert – Die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Partizipation und Transparenz sind die Basis für deren nachhaltige Lösung

Migration in den westlichen Ländern, Vertreibung und Flucht der Êzîden aus Afrin, Shingal, Shêxan und Jeezire, Genozid in Shingal und Missführung des êzîdischen Volkes – diese Themen stellen einen Ausschnitt der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Bisherige Lösungsansätze stoßen immer mehr an ihre Grenzen. Neue Denkweisen, transformative Visionen und gemeinwohlorientierte Verfahren müssen für diese komplexen Probleme entwickelt werden, um zu nachhaltigen Lösungen zu kommen. Dabei sind Partizipation und Transparenz elementare Bestandteile.

Mit Unterstützung des Zentralrates der Êzîden in Deutschland (ZÊD) wird im Oktober 2021 eine wichtige Konferenz stattfinden, bei der es um zwei wichtige Themen gehen wird: Zum einen sollen unsere religiösen Gelehrte über die theologischen Fragen diskutieren und gegebenenfalls Lösungsansätze erarbeiten. Hierbei geht es insbesondere darum, wie wir als Volk in Zukunft unsere Religion ausüben können.

Nicht minder wichtig sind die gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Êzîden in Deutschland. Gesellschaftspolitiker unseres Volkes aus allen Schichten und Regionen sollten die Möglichkeiten bekommen, über die Chancen und Risiken einer modernen Gesellschaft zu diskutieren. Hierbei soll es um die Frage gehen, wo stehen wir als Volk und wie sollen wir uns in Zukunft gesellschaftspolitisch organisieren. Auch sie sollten im Optimalfall Lösungsansätze erarbeiten können, auf die wir in Zukunft aufbauen können.

Die Erwartung der Mehrheitsgesellschaft und der Politik der Bundesrepublik Deutschaland aber auch die Erwartung unseres Volkes, insbesondere der Jugend ist unmissverständlich: Sie wollen, dass unsere Strukturen sich professionalisieren, Antworten auf die komplexen Fragen haben und besonders unsere Gesellschaft moderner und transparenter gestalten. Niemand erwartet von uns Assimilation, im Gegenteil: wir können mit unserer Kultur, Religion und Lebensphilosophie auch für die Mehrheitsgesellschaft eine Bereicherung sein. Diese müssen allerdings artikuliert werden.

Auch wenn wir mit der groben Planung begonnen haben, so möchten wir ausdrücklich jeden dazu herzlich einladen, sich bei der Planung und Gestaltung einzubringen. Mit der Transparenz möchten wir vorangehen und schon die Planung und Gestaltung offener Gestalten. Insbesondere Vertreterinnen und Vertreter êzîdischer Organisationen sind hier gefordert sich einzubringen. Auch einzelne, die sich dazu berufen fühlen als Experten einen Beitrag leisten zu können, sollten sich gerne bei uns melden. Die Kommunikationssprache kann fast beliebig sein. Gerne können Sie uns auf Deutsch, Russisch, Englisch, Arabisch, Türkisch oder Kurmanji anschreiben.

Wir bitten freundlichst um Kontaktaufnahme:
Shêx Ali Shêx Saydo alirasho@yahoo.de
Mir faxir Mahmud seydo beg sido66@outlook.de
Dr. Irfan Ortac irfanortac@gmx.de

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ZÊD setzt weiterhin Zeichen: Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder steigt auf 30 %

Am Samstag, den 9. Februar 2019, fand die bundesweite Delegiertenversammlung des Zentralrats der Êzîden in Deutschland im Bielefelder Rathaus statt.

An dieser Versammlung nahmen 24 êzîdische Gemeinden und Vereine aus der Bundesrepublik teil. Von Freiburg bis Friesland sind Mitglieder angereist. Im Mittelpunkt der Versammlung standen der Tätigkeitsbericht der vergangenen beiden Jahre sowie die Wahles neuen Vorstandes.

Nach Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und der Beschlussfähigkeit begann die Versammlung mit einer Gebetsrezitation êzîdischer Psalmen, vorgetragen von Shêx Ali Saydo. Nachdem einstimmig ein Wahlausschuss ernannt wurde, folgte der Berichts des Vorsitzenden mit den Schwerpunkten: Aufbau und Stabilisierung innerer Strukturen, Bildung von politischen Netzwerken, Gründung eines Jugendverbandes und einer Frauenkommission.

Der Vorsitzende des Zentralrats Dr. Irfan Ortac sagt dazu:,, Erstmalig in der Geschichte der Êzîden wurde eine Organisation gegründet, die auf der einen Seite geopolitisch wie auch gesellschaftspolitisch sehr heterogen ist, und auf der anderen Seite ein Vorstand, der sich bis zu der Gründung auch persönlich nicht kannte. Trotz dieser Schwierigkeit ist es dem Vorstand gelungen, eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zu leisten und von Tag zu Tag die innere Struktur des Zentralrats zu stärken und zu stabilisieren. Der Zentralrat hat in den vergangen zwei Jahren viele politische Gespräche mit allen demokratischen Parteien – sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene – geführt, um zum Einen auf die Situation der êzîdischen Flüchtlinge außerhalb Deutschlands, wie z.B. aus Shingal und Afrin, den Wiederaufbau von Shingal, aber auch auf die Probleme von Êzîden und Êzîdinnen in Deutschland hingewiesen und die Gesprächspartner diesbezüglich sensibilisiert. Wir haben es geschafft, dass unsere politischen Gesprächspartner uns als Vertretung der Êzîden in Deutschland wahrnehmen. So haben der Chef des Bundeskanzleramts, Prof. Dr. Helge Braun, sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, als Zeichen ihrer Anerkennung an der Gedenkveranstaltung des Zentralrates am 3.8.2018 in Gießen teilgenommen.“

Zu den Aktivitäten hinsichtlich der Jugend- und Frauenarbeit fügte Dr. Irfan Ortac hinzu: „Die Förderung der Jugend und der Frauen wurde und wird nicht nur als reine Floskel bei uns angesehen, so hat von Anfang auf diese beiden Bereichen unser Hauptaugenmerk gegolten. Die Gründung, die Vernetzung, die Bildung und das Empowerment der êzîdischen Jugend wurde von Anfang an mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter von unserem Büro in Düsseldorf begleitet und organisiert.

Die Frauenkommission wurde durch die Spitze des Zentralrats, nämlich Frau Rechtsanwältin Zemfira Dlovani persönlich übernommen und zwar von Anfang an mit dem Ziel, die Gleichberechtigung der êzîdischen Frau in der Gesellschaft wie auch in der Organisation zu stärken. Der Höhepunkt bei Arbeit der Frauenkommission bildete das Symposium am 6.10.2018. Zemfira Dlovani, stellvertretende Bundesvorsitzende bis dato, merkt an:,, Herausragend und beispielhaft war die Zusammenarbeit der Frauen aus den Mitgliedervereinen. Anknüpfend an die bisherigen Erfolge, werden weitere Projekte von starken Frauen gemeinsam in Angriff genommen.“

Nach einer Aussprache wurde der Vorstand entlastet. Die Delegierten wählten einen neuen Vorstand und weitere Gremien des Zentralrates. Zum Vorsitzenden wurde der Politologe Dr. Ortac erneut mit 15 zu 8 Stimmen, bei einer ungültigen Stimme, gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden der Allgemeinmediziner Dr. Said Seydo, der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Temur Hasanyan und die medizinische Angestellte Frau Abir Ali gewählt. Zum Kassenwart ist der gelernte Bankkaufmann und Unternehmer Ozan Demirli und zum Schriftführer der Diplom-Ingenieur Elyas Mirza gewählt worden. Darüber hinaus wurden in den erweiterten Vorstand Frau Gian Aldonani, Frau Zemfira Dlovani, Frau Nurcan Erkis, Frau Gurbet Dag, Herr Mejdin Kurt, Herr Berekat Tas, Herr Fakhreddin Abdo und Herr Salih Choko Saado gewählt.

Nach der Wahl dankte der alte und neugewählte Vorsitzende für das Vertrauen der Delegierten und bedankte sich darüber hinaus ganz herzlich bei den ausscheidenden Mitgliedern des alten Vorstandes, insbesondere bei Herrn Esmat Barimou, Herrn Sahap Dag, Herrn Dr. Ali Khalaf, Herrn Suwo Sülaiman, Herrn Ali Sedo, Herrn Safet Disli und bei Frau Kurdiya Atalan, die bereits zuvor aus privaten Gründen ausgeschieden ist.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne unter info@zentralrat-eziden.com zur Verfügung.

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Gedenkveranstaltung am 3. August 2018

Vier Jahre sind seit dem Völkermord an den Êzîden in Shingal vergangen. Am 03. August 2014 nahm die Terrororganisation IS die Region Shingal, Hauptsiedlungsregion der Êzîden, ein. Sie brachten die Männer um und verschleppten die Frauen und die Kinder. Der UNO zufolge dauert der Völkermord an den Êzîden fort. Trotz der Verpflichtung der Weltgemeinschaft, solche Taten zu verhindern, wird der Genozid aber praktisch nicht thematisiert. Auch vier Jahre später ist das Schicksal Tausender Êzîdinnen und Êzîden, die sich in der Hand des IS befinden, ungewiss.

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Der Zentralrat der Eziden in Deutschland begrüßt die Aufnahme von verfolgten Ezidinnen durch das Bundesland Brandenburg

Nach dem Bundesland Baden-Württemberg hat nun auch das Land Brandenburg entschieden, traumatisierte Ezidinnen aus dem Nordirak nach Deutschland zu holen, um sie medizinisch und psychologisch zu betreuen. Es handelt sich ausschließlich um ehemalige Gefangene der IS-Barbaren.

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Erklärung zur Gründung des „Zentralrat der Êzîden in Deutschland“ am 29.01.2017 in Bielefeld.

Der 29. Januar 2017 wird für die Êzîdeninnen und Êzîden in der Bundesrepublik Deutschland zu einem historischen Datum werden. Der „Zentralrat der Êzîden in Deutschland (ZÊD)“ wurde in Bielefeld gegründet. Die Êzîden sind seit nunmehr einem halben Jahrhundert in Deutschland ansässig und in der Gesellschaft integriert. Erstmals ist es gelungen sie in einem breiten Bündnis, von fast 80% der organisierten Vereine und Gruppierungen, unter einem Dach zu vereinen. Damit wurde ein deutliches Zeichen gesetzt, dass die Êzîden ihr eigenes Schicksal, noch mehr als bisher, in ihre eigenen Hände nehmen, mit einer Stimme sprechen und als Einheit in Deutschland, gegenüber der Regierung, Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft für die eigenen Belange hier und in den Krisenregionen der Welt handeln und agieren wollen.

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