Pressemitteilung: Aufnahme von traumatisierten Ezidinnen

Der Zentralrat der Eziden in Deutschland begrüßt die Aufnahme von verfolgten Ezidinnen durch das Bundesland Brandenburg

Nach dem Bundesland Baden-Württemberg hat nun auch das Land Brandenburg entschieden,
traumatisierte Ezidinnen aus dem Nordirak nach Deutschland zu holen, um sie medizinisch und psychologisch zu betreuen. Es handelt sich ausschließlich um ehemalige Gefangene der IS-Barbaren.

Viele von ihnen harren in den Flüchtlingscamps aus, ohne medizinische und psychologische
Betreuung, obwohl sie diese dringend brauchen.

Die UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad, die ebenfalls eine ehemalige Gefangene des IS war, hat den Parlamentariern eindrucksvoll die Situation der Ezidinnen in den Camps geschildert. Im Mai dieses Jahres wird das religiöse Oberhaupt der Eziden nach Potsdam kommen, um mit der Landesregierung über die Zahl der Bedürftigen zu sprechen.

Die Aufnahme der Ezidinnen wird durchweg von der Öffentlichkeit begrüßt.

Auch der Zentralrat der Eziden in Deutschland (ZED) begrüßt die Entscheidung der Landesregierung von Brandenburg. Dazu der Vorsitzende des Zentralrates Dr. Irfan Ortac: „Die Verbrechen des IS sind mit Worten nicht zu beschreiben. Es sind die schlimmsten des 21. Jahrhunderts. Tausende Ezidinnen und Eziden sind getötet worden, junge Frauen und Mädchen sind als Sex-Sklaven missbraucht
worden. Die befreiten Frauen sind schwer traumatisiert. Man kann sie nur in entwickelten Ländern wie Deutschland erfolgreich betreuen. Daher begrüßen wir die Entscheidung der Landesregierung von Brandenburg sehr“. Der stellv. Bundesvorsitzende des Zentralrates, Dr. Said Saydo, sagt darüber hinaus: „Die Aufnahme ist zweifelsohne eine richtige und gute Entscheidung, allerdings müssen diese
junge Frauen auch in die deutsche Gesellschaft integriert werden.“ Der Zentralrat bietet hierbei der Landesregierung ausdrücklich seine Hilfe an. Der Flüchtlingskoordinator des Zentralrates, Safet Disli, sagt hierzu: „Wir werden, falls wir gefragt werden, mit allen Mitteln die Landesregierung von Brandenburg unterstützen, um die Integration dieser Frauen zu einem Erfolg zu machen.“

Teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn